Founded in 1869, our department is known for innovative cross-disciplinary research and a dynamic intellectual atmosphere. We have been consistently ranked among the top German departments in the United States.
Our research and teaching engage the full range of German language and literature, philosophy, and visual media from the Middle Ages to the digital era. All our classes promote thinking across national borders.
Our department benefits from being part of a vibrant world-class university that holds expansive libraries, archives, and museums, enabling pioneering work in the humanities, arts and sciences.
Why German? Beyond language skills, our majors receive a strong liberal arts education that opens doors to law school, graduate study, and international careers in science, business, and IT, at home and in German-speaking countries. Graduates from our prestigious PhD program teach at universities and colleges across the country and abroad.
31st Annual Berkeley Interdisciplinary German Studies Conference
In a 1926 article for the Berliner Tageblatt, the journalist Gabriele Tergit wrote of a court case in which four people were charged with violating the Weimar Republic’s laws prohibiting abortion. She called her story “A Modern Gretchen Tragedy”—an invocation of Goethe’s heroine Margarete, incarcerated for infanticide following an unwanted pregnancy. Tergit’s piece, of chilling relevance in our current moment, is a reminder that cultural discourse on controlling reproduction is inextricable from fictional traditions. In the wake of the Dobbs decision, and the crop of authoritarian fictions it has generated on the nature of personhood and reproduction, we thus find ourselves drawn to asking questions about reproduction—human and not—in works of print and audiovisual fiction produced, set in, or somehow involving the German-speaking world. Reproduction, and the control thereof, are particularly salient given Germany’s past as a fascist and colonial power, its (contested) present as a nation of migrants, and its status as a site of vehement opposition to nuclear energy. The anxieties that surround reproduction—about race, national identity, citizenship, fertility, and health—are relevant to all these discourses.
In addition, we are interested in narratives of non-biological reproduction in the relationship of artwork to automation. As the creator-effacing power of artificial intelligence upholds and shatters existing categories of genesis, we invite submissions that negotiate the nature of artistic (re)production, and help to continue a conversation as old as any medium itself.
For more information about the Conference, please use the calendar below and click on the date of the Conference.
Van Hoddis
Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut
In allen Lüften hallt es wie Geschrei.
Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei
Und an den Küsten —liest man — steigt die Flut.
- Jakob van Hoddis, Weltende (1911)
Bachmann
Es kommen härtere Tage.
- Ingeborg Bachmann, Die gestundete Zeit (1953)
Heine
Denk ich an Deutschland in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
Ich kann nicht die Augen schließen,
Und meine heissen Tränen fließen.
- Heinrich Heine, Nachtgedanken (1844)
Freud
Auf den folgenden Blättern werde ich den Nachweis erbringen, daß es eine psychologische Technik gibt, welche gestattet, Träume zu deuten, und daß bei Anwendung dieses Verfahrens jeder Traum sich als ein sinnvolles psychisches Gebilde herausstellt, welches an angebbarer Stelle in das seelische Treiben des Wachens einzureihen ist.
- Sigmund Freud, Die Traumdeutung (1900)
Goethe
Eduard—so nennen wir einen reichen Baron im besten Mannesalter—Eduard hatte in seiner Baumschule die schönste Stunde eines Aprilnachmittags zugebracht, um frisch erhaltene Pfropfreiser auf junge Stämme zu bringen.
- Goethe, Die Wahlverwandtschaften (1809)
Kafka
Nichts, wenn man es überlegt, kann dazu verlocken, in einem Wettrennen der erste sein zu wollen.
- Franz Kafka, Zum Nachdenken für Herrenreiter (1913)
Heidegger
Warum ist überhaupt Seiendes und nicht vielmehr Nichts? Das ist die Frage.
- Martin Heidegger, Einführung in die Metaphysik (1935)
Hegel
Der Widerspruch ist das Erheben der Vernunft über die Beschränkungen des Verstandes.
- Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte (1822/31)
Kafka
. . . ja, was erwartet denn das Volk?
- Franz Kafka, Ein Landarzt (1918)
Musil
Über dem Atlantik befand sich ein barometrisches Minimum; es wanderte ostwärts, einem über Rußland lagernden Maximum zu, und verriet noch nicht die Neigung, diesem nördlich auszuweichen.
- Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften (1930)
Goethe
Grau, teurer Freund, ist alle Theorie
Und grün des Lebens goldner Baum
- Johann Wolfgang von Goethe, Faust. Eine Tragödie (1808)
Goethe
"Zwar weiss ich viel, doch möcht ich alles wissen."
- Johann Wolfgang von Goethe, Faust Eine Tragödie (1808)
Adorno
Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
- Theodor W. Adorno, Minima Moralia (1951)
Kafka
In diesem Augenblick ging über die Brücke ein geradezu unendlicher Verkehr.
- Franz Kafka, Das Urteil (1912)
Adorno
Aufgabe von Kunst heute ist es, Chaos in die Ordnung zu bringen.
- Theodor W. Adorno, Minima Moralia (1951)
Nietzsche
Als Zarathustra dreissig Jahre alt war, verließ er seine Heimat und den See seiner Heimat und ging in das Gebirge.
- Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra (1883)
Goethe
"Es irrt der Mensch, solang er strebt."
- Johann Wolfgang von Goethe, Faust. Eine Tragödie (1808)
Kafka
Es ist nämlich nicht so und kann bei einer großen lebendigen Organisation nicht so sein, daß für jede Sache nur ein Sekretär zuständig ist.
- Franz Kafka, Das Schloss
Brecht
Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!
– Bertolt Brecht, An die Nachgeborenen (1939)
Kafka
Ich stehe auf der Plattform des elektrischen Wagens und bin vollständig unsicher in Rücksicht meiner Stellung in dieser Welt, in dieser Stadt, in meiner Familie.
– Franz Kafka, Der Fahrgast (1912)
Kafka
Ach, sagte die Maus, »die Welt wird enger mit jedem Tag. Zuerst war sie so breit, daß ich Angst hatte, ich lief weiter und war glücklich, daß ich endlich rechts und links in der Ferne Mauern sah, aber diese langen Mauern eilen so schnell aufeinander zu, daß ich schon im letzten Zimmer bin, und dort im Winkel steht die Falle, in die ich laufe.«
- »Du mußt nur die Laufrichtung ändern«, sagte die Katze und fraß sie.
Franz Kafka, Kleine Fabel (1920)
Goethe
"Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein!"
- Johann Wolfgang von Goethe, Faust. Eine Tragödie (1808)
Kafka
Es gibt Möglichkeiten für mich, gewiss, aber unter welchem Stein liegen sie?
- Franz Kafka, Tagebücher, 1914
Goethe
Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin
Und leider auch Theologie
Durchaus studiert mit heißem Bemühn.
Da steh ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor.
- Johann Wolfgang von Goethe, Faust. Eine Tragödie (1808)
Kafka
Deutschland hat Russland den Krieg erklärt -- Nachmittags Schwimmschule.
- Franz Kafka, Tagebücher, 2. August 1914
Kafka
"Es ist möglich", sagt der Türhüter, "jetzt aber nicht."
- Franz Kafka, Vor dem Gesetz (1915)
Herrndorf
Ich bin vielleicht zwei Jahre alt und gerade wach geworden.
- Wolfgang Herrndorf, Arbeit und Struktur (2013)
Hegel
Die Weltgeschichte ist der Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit.
―
- Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte (1822/31)